Feuerwehr-Aktionswoche 2006
Artikel 5 – Örtliche Printmedien auf Kreis- und Ortsebene
Thema: Verhaltenstipps im Katastrophenfall – Teil 3
Unwettergefahren durch Sturm, Hagel und Sturmböen
Die Feuerwehr gibt Tipps für den Katastrophenfall
Miltenberg. Im Rahmen der landesweiten Feuerwehr-Aktionswoche zum Thema Katastrophenschutz stellt Kreisbrandrat Karlheinz Brunner fest: „Bei Unwettern mit Sturm, Hagel oder Starkregen sind die Feuerwehren mit ihrem flächendeckenden System und ihrer sehr guten Ortskenntnis die Helfer, die schnell und professionell helfen können“. Dass Unwetter oder instabile Wetterlagen immer häufiger werden, belegen Statistiken der Versicherungen. Umso bedeutender ist es, dass sich die Bürger auf diese Gefahren einstellen.
Bei Gewittern, bei denen es zu Blitzentladungen kommt, die ein hohes elektrisches Potenzial freisetzen, treten hierdurch zusätzliche Gefahren auf. Blitzentladungen suchen sich einen hohen Punkt, z.B. aufragende Bäume, Masten, Antennen und dergleichen. Halten Sie sich von solchen Objekten fern, werden Sie im Freien auf einer Wiese o. ä. überrascht, hocken Sie sich mit eng geschlossenen Füßen auf den Fußballen möglichst in einer Mulde zu Boden oder suchen Sie Schutz in einem Gebäude. Verlassen Sie ihr Kraftfahrzeug nicht und berühren Sie im Inneren keine blanken Metallteile, das Fahrzeug wirkt wie ein Farradayscher Käfig und leitet elektrische Entladungen ab, so dass Sie im Inneren geschützt sind,
Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50
Metern, Durch die elektrische Entladung eines Blitzes kann es im Stromnetz zu
Überspannungen kommen. Sofern Ihre Sicherungen keinen ausreichenden
Überspannschutz haben, können Sie elektrische Geräte durch Stromleisten mit
integriertem oder zwischengeschaltetem Überspannungsschutz gegen Überlastung
schützen. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die Blitzschutzanlage
Ihres Hauses, da der Blitzschlag über das Stromnetz für Überspannung sorgen
kann. Ggf. nehmen Sie empfindliche elektrische Geräte, wie Fernseher oder
Computer, vom Netz. Ein Blitzeinschlag in das Mauerwerk eines Gebäudes, kann
dieses erheblich beschädigen. Feuchtigkeit in einer Mauer wird durch den
Blitzschlag eventuell verdampft, es entsteht extremer Druck, der zu Rissen und
Brüchen führen kann, welche die Tragfähigkeit erheblich beeinflussen können.
Hagel und starke Sturmböen sind manchmal eine Folge schwerer Gewitter. Bei ihnen treten zusätzliche Gefahren durch Hagelkörner (gefrorenes Wasser) in unterschiedlicher Größe auf sowie durch Trümmer und Schmutzteile, die bei starken Sturmböen auftreten können. Bei Hagel und starken Sturmböen besteht also die Gefahr von “Geschossen”.
Zusätzlich zu Türen und Fenstern sollten die Rollläden oder Fensterläden geschlossen werden. Von Öffnungen sollte man sich fern halten, die nicht auf diese Art zusätzlich geschützt werden können, wie z.B. Dachluken. Suchen Sie bei einem Wirbelsturm möglichst einen tief liegenden Raum, z.B. Keller oder einen innen liegenden Raum Ihres Wohnbereiches auf, Kraftfahrzeug, Wohnwagen und leichte Gebäude wie Holzbauten bieten möglicherweise keinen ausreichenden Schutz. Meiden Sie Räume mit großer Deckenspannweite wie Hallen o.ä. Bleiben Sie nicht im Freien, suchen Sie, wenn irgend möglich, ein festes Gebäude auf, werden Sie im Freien überrascht und können kein Gebäude mehr aufsuchen, so suchen sie möglichst eine Mulde oder einen Graben auf, legen Sie sich mit dem Gesicht erdwärts und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen. kza
Im Teil vier der Artikelserie geben wir Hinweise zur Notbevorratung bei Katastrophen.