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Feuerwehr-Aktionswochen 2006

Artikel 3 – Örtliche Printmedien auf Kreis- und Ortsebene

Thema: Verhaltenstipps im Katastrophenfall – Teil 1

Für den Notfall vorgesorgt

Die Feuerwehr übt Kritik und gibt Tipps für den Katastrophenfall

Main-Spessart. Nachrichten „Es kann jeden treffen – Sturm, Hagel, Überschwemmungen oder eine Schneekatastrophe“, widerspricht Kreisbrandrat Gerhard Kümmel (Rechtenbach) der landläufigen Meinung, die oft in der Bevölkerung herrscht – „bei mir passiert so was nie!“. Im Rahmen der diesjährigen Feuerwehr-Aktionswoche weist der Landesfeuerwehrverband Bayern mit einer Artikelserie auf das richtige Verhalten bei Katastrophenfällen hin und übt Kritik an den Sparplänen des Bundes.

Unfälle und Katastrophen gehören zum täglichen Leben, wetterbedingte Naturkatastrophen durch Stürme und Überschwemmungen und extreme Wetterphänomene werden nach Einschätzungen von Experten infolge des Einflusses der Klimaänderung tendenziell zunehmen. Umso erschreckender ist es für die Helferinnen und Helfer der Feuerwehren, dass sich der Bund aus dem Katastrophenschutz im Bereich des Brandschutzes zurückziehen wird. Nach einem Papier des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bedarf der Bereich Brandschutz künftig keiner ergänzenden Ausstattung durch den Bund mehr. Dies bedeutet, dass Fahrzeugbeschaffungen und Unterhaltung von Brandschutzfahrzeugen vom Bund nicht mehr übernommen werden. Die dadurch freigesetzten Mittel sollen in das THW, in die Sanitätsorganisationen und in ABC-Task Forces umgeleitet werden. Bayerweit sind davon 135 Löschgruppenfahrzeuge (LF) 16-TS und 56 Schlauchwagen SW 2000 betroffen, die eingespart werden sollen. Im Landkreis Main-Spessart sind hiervon die Fahrzeuge der Feuerwehren Lengfurt, Karsbach, Karlstadt, Gemünden, Arnstein und Wombach betroffen.

Für viele Führungskräfte der Feuerwehr ist es unverständlich, warum den Feuerwehren, die die Hauptlast des Katastrophenschutzes tragen und das größte Helferkontingent stellen, deren Ausrüstung gekürzt wird. „Andere Organisationen sollen hochgerüstet werden, bringen aber die Helfer dazu nicht auf“.

„Katastrophenfälle können die unterschiedlichsten Ursachen haben“, erklärt Kreisbrandrat Gerhard Kümmel. Schon beim Leck einer Gasleitung, dem Brand eines Nachbarhauses oder sonstigen Notfallsituationen können Räumungen oder Evakuierungen notwendig werden. In solch einem Fall sollte man sein „Notgepäck“ schnell zusammenstellen können. Es sollte nur so umfangreich sein, dass man es eine längere Zeit tragen kann, wie beispielsweise ein Rucksack. Mit dem „Notgepäck“ überbrückt man die Zeit, bis man wieder in seiner Wohnung sein kann und könnte aus Erste Hilfe Material, persönlichen Medikamenten, einem Radio (mit Batteriebetrieb), wichtigen persönlichen Dokumenten (wasserdicht verpackt), Verpflegung für zwei Tage, Wasserflaschen, Essgeschirr, einer Taschenlampe, Kleidung, Hygieneartikeln, ggf. einem Schlafsack bestehen. Ausweise, Geld, Wertsachen gehören ebenso ins „Notgepäck“ wie eine Regenjacke und ordentliches Schuhwerk.

„Praktisch ist es, wenn man alle wichtigen Papiere und Dokumente in einer Dokumentenmappe hat und diese im Falle eines Brandes mit einem Handgriff mitnehmen kann“, rät Kreisbrandrat Gerhard Kümmel. Mit einer solchen Mappe beugt man einer schwierigen oder gar unmöglichen Wiederbeschaffung von Dokumenten vor. jk

Im Teil zwei der Artikelserie beleuchten wir Hochwasser und Überschwemmungen.