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Artikelserie des BFV Unterfranken e.V. zur Feuerwehr-Aktionswoche 2005

Leitartikel zur Feuerwehr-Aktionswoche 2005

Plakat Feuerwehraktionswoche 2 Unterfranken. „Vielen Bürgern ist nicht bekannt, dass die meisten Feuerwehrleute ihren Feuerwehrdienst ehrenamtlich leisten und einem normalen Beruf nachgehen. Freiwillige Feuerwehrleute sind schlichtweg >Doppelt im Einsatz – beim Arbeitgeber und bei der Feuerwehr<, erklärt Bezirksverbandsvorsitzender Branddirektor Franz-Josef Hench (Würzburg). Mit diesem Motto werben die bayerischen Feuerwehren bei ihrer diesjährigen Feuerwehr-Aktionswoche bis zum 25. September 2005 bei der Bevölkerung und insbesondere bei den privaten und öffentlichen Arbeitgebern und möchten auf die Problematik bei der Freistellung vom Arbeitsplatz für den Feuerwehrdienst aufmerksam zu machen.

„Feuerwehrleute sind engagierte und verantwortungsbewusste Menschen, sie sind zielstrebig und bewahren einen kühlen Kopf, auch in extremen Situationen“, erklärte Staatsminister Günther Beckstein im Rahmen der Eröffnung der landesweiten Feuerwehr-Aktionswoche am vergangenen Wochenende in Poing (Oberbayern). Beckstein stellt fest: „Das sind Eigenschaften, wie es sich nur jeder Arbeitgeber wünschen kann“.

Nicht bei allen Arbeitgebern herrscht Verständnis, wenn die Sirene oder der Meldeempfänger zum Einsatz rufen, um in Not geratene Menschen und Tiere, sowie Hab und Gut zu retten, zu löschen, zu bergen und zu schützen. Für die Ehrenamtlichen wird es immer schwieriger während der Arbeitszeit den Arbeitsplatz zu verlassen, was dazu führt, dass die Tagesalarmsicherheit vieler Orts heute schon nicht mehr gewährleistet ist und durch die Nachbarfeuerwehr abgedeckt werden muss.

„Bayernweit rücken unsere Feuerwehren jährlich zu 180 bis 200 Tausend Einsätzen aus, was bedeutet, dass täglich über 500 Feuerwehren unterwegs sind und das im Durchschnitt alle zweieinhalb bis drei Minuten in Bayern Feuerwehren zur Hilfe gerufen werden“, informiert Landesverbandsvorsitzender Alfons Weinzierl. Die Entwicklungen bei den Freistellungen machen den Landesverbandsvorsitzenden nachdenklich: „Wer honoriert die Arbeit die sich hinter den Zahlen verbergen und berücksichtigen Arbeitgeber überhaupt noch Ehrenamtliche bei der Einstellung und in der Karriereentwicklung?“

„Unsere Feuerwehrdienstleistenden geraten immer häufiger in ein Spannungsfeld zwischen Anforderung und Realität“, erklärt Bezirksverbandsvorsitzender Branddirektor Franz-Josef Hench. Der Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbandes Unterfranken und Leiter der Berufsfeuerwehr Würzburg gibt zu bedenken: „Der Großteil der Feuerwehrangehörgigen ist ehrenamtlich tätig – ohne den freiwilligen Einsatz wäre die zur Selbstverständlichkeit gewordene schnelle Hilfe nicht möglich und bezahlbar“.

Die beruflichen Belastungen des oder der Einzelnen wachsen, der zeitliche Freiraum zwischen Beruf, Familie und Feuerwehr wird immer enger, was sich in Zukunft auf die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren auswirken kann.

Im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche, die am Wochenende durch den Staatsminister des Innern, Dr. Günther Beckstein eröffnet wurde, ist Anlass für die Feuerwehren Unterfrankens in einer Artikelserie auf die Problematik bei der Freistellung vom Arbeitsplatz für den Feuerwehrdienst aufmerksam zu machen die wir Ihnen in den nächsten Tagen vorstellen möchten. Gleichzeit gilt aber auch der Dank an alle Arbeitgeber der rund 40.000 Feuerwehrfrauen und -männer in Unterfranken zu sagen, denn nur weil diese Verständnis für das Ehrenamt haben, können die über 1.000 Feuerwehren Unterfrankens schnelle und effektive Hilfe leisten.

Bei der diesjährigen landesweiten Feuerwehr-Aktionswoche werben die Feuerwehren um mehr Verständnis für die Freistellung vom Arbeitsplatz bei Arbeitgebern und Arbeitskollegen. Sie weisen auf ihr soziales Engagement, den Teamgeist, das hohe Verantwortungs- und Sicherheitsbewusstsein hin. Bild: LFV Bayern.